Formen der Therapie
Am Anfang der Behandlung steht das Kinderwunsch-Gespräch mit dem Arzt. Neben der Vorgeschichte der ungewollten Kinderlosigkeit werden alle wichtigen organischen wie seelischen Aspekte besprochen. Im Rahmen dieses Erstgesprächs erfolgen eine gynäkologische Untersuchung, ein vaginaler Ultraschall sowie eine Blutuntersuchung beider Partner. Schlussendlich wird das weitere Vorgehen zur Abklärung der Ursachen der ungewollten Kinderlosigkeit und zu ihrer Therapie festgelegt.
Sind noch keine Vorbehandlungen erfolgt und haben die bisherigen Untersuchungen keinen eindeutigen Grund der Kinderlosigkeit erbracht, sind folgende Schritte vorgesehen:
1. Zyklusmonitoring
Untersuchung des natürlichen Zyklus, Bestimmung des genauen Eisprungtermins und damit des optimalen Zeitpunkts der Empfängnis. Überprüfung der Samenzellen nach dem Verkehr im Gebärmutterhals-Sekret (Postcoitaltest) sowie Untersuchung der Gelbkörperphase.
2. Spermiogramm
Untersuchung der Samenqualität des Partners.
3. Hormonelle Stimulation
Bei Nachweis eines gestörten Eisprungablaufs oder einer gestörten zweiten Zyklusphase: Unterstützung des Eisprungs oder der Gelbkörperphase durch Hormone.
4. Insemination
Bei Einschränkung der Samenqualität oder bei auffälligem Postcoitaltest: Übertragung von Samenzellen in die Gebärmutter.
5. Eileiteruntersuchung
Untersuchung der Eileiterfunktion durch Bauchspiegelung in Vollnarkose oder durch Ultraschall Kontrastmittel-Untersuchung (HYCOSY) ohne Narkose (Spätestens nach drei erfolglosen Behandlungszyklen unter Umständen sinnvoll).
6. Künstliche Befruchtung
Eizellen und Samenzellen werden außerhalb des Körpers vereinigt im Sinne einer In-Vitro-Fertilisation (IVF) mit oder ohne Mikroinjektion (ICSI). Diese Methode der Kinderwunschbehandlung ist in vielen Fällen notwendig und sehr erfolgreich.
Die verschiedenen Behandlungsformen der künstlichen Befruchtung werden unter dem Begriff ART (Assistierte Reproduktionstechniken) zusammengefasst.